Chronik

Die Ursprünge

Die Ursprünge der Schützengilde Schüttorf liegen in der „Scüttruper Börgerscüttery", die nach der Stadtrechtsverleihung (1295) aufgestellt wurde und dem Schutze der Stadt vor feindlichen Überfällen diente. Ein genaues Gründungsdatum läßt sich nicht ermitteln. 1908 feierte die Gilde ein 200jähriges Jubelfest. 1933 also nur 25 Jahre später veranstaltete sie eine 400-Jahrfeier. Wie erklärt sich das? Rechnerisch hätte es 1933 doch nur ein 225jähriges Jubiläum sein können. Dennoch waren beide Feste begründet.

 

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1908 waren 200 Jahre verflossen, seit der damalige Schützenkönig Jan Niehoff sein Königsschild 1708 an die Schützenkette heftete. Es war nach der Chronik das älteste unter den bis dahin vorhandenen 60 Königsschildern und damit das älteste Wahrzeichen ehemaliger Schützenkönigswürden. Die Königsschilder aus der Zeit vor 1708 sollen, wie es in der Festschrift von 1908 heißt, zu einer Königskette umgearbeitet worden sein, wodurch wertvolle schützengeschichtliche Dokumente verloren gingen.

 

1933 nahm man das Ergebnis zwischenzeitlicher Geschichtsforschung zum Anlaß der Jubelfeier. »Denn 400 Jahre sind verflossen", schrieb Rektor Berge (t 1951) in der Schüttorfer Zeitung vom 10.6.1933, „Seitdem durch eine Stadtrechnung von 1533 das Dasein der städtischen Bürgerschützerey uns bekannt wurde". Heimatforscher Dr. Ludwig Edel (t 1969) bestätigte diese Feststellung in der von ihm verfaßten Festschrift 1933 mit den Sätzen: „Alte Schüttorfer Stadtrechnungen aus der Zeit um 1533 geben ganz deutlich Kunde vom Schüttorfer Schützenwesen. Sie berichten, daß damals zwei Abteilungen Schützen bestanden, die Alten und die Junggesellen, die getrennt ihre Übungen abhielten und getrennt feierten".

 

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Fast 500 Jahre Vereinsgeschichte

Die Schüttorfer Schützengilde kann somit urkundlich nachweisen, daß sie anno 1983 mindestens 450 Jahre besteht. Das älteste Protokollbuch der Gilde, das im Stadtarchiv aufbewahrt, aber leider beim Rathausbrand am 4.4.1945 mit vielen anderen wertvollen Archivalien ein Raub der Flammen wurde, beginnt am 8.Juni 1645. An diesem Tage wurden die Satzungen der,,Neuen Bürgerschützerey" verfaßt und 68 Mitglieder namentlich aufgeführt. Die Bezeichnung „Neue Bürgerschützerey" läßt erkennen, daß schon vorher eine Schützenorganisation bestanden haben muß, wie es auch die Stadtrechnungen aus der Zeit um 1533 beweisen.

 

Nach den Aufzeichnungen von Berge und Dr. Edel wurde die im 30jährigen Krieg vorübergehend aufgelöste ursprüngliche Bürgerwehr zum Schutze der Stadt bei der Neugründung im Jahre 1645 eine Kampforganisation gegen die absolutistische Regierung. Anlaß dazu waren die offenen Auseinandersetzungen mit dem Grafen Ernst Wilhelm, der sich „nicht einmal entblödete, den Schüttorfer Gert ter Mollen auf dem Schloß Bentheim gefangen zu halten". Nach langer Haft, so lautet es in der Festschrift von 1933 weiter, wurde der Bürgermeister G. ter Mollen des Landes verwiesen. Bald jedoch kehrte er zurück und erhielt trotz des Widerspruchs der gräflichen Kanzlei sein Amt als Bürgermeister zurück. Allmählich besserte sich das Verhältnis zum Fürstlichen Hause wieder. 1664 nahm Graf Ernst Wilhelm sogar mit dem Hofmeister Wolf und dem Generalreceptor Arnold von Limburg am Schießen und Schützenzech teil.

 

Die Bürgerschützerey feierte laut Berge alljährlich am Montag nach dem ersten Trinitatissonntag ein „Zech". Die Schützen versammelten sich zu diesem Zweck auf dem Marktplatz und nahmen nach Namensaufruf Aufstellung. Jeder Kompagnie trug der Fähnrich, begleitet von zwei Sergeanten, ein Fähnlein vorauf. Dann folgte der Zug der Schützen, jeder Schütze bewaffnet mit einem Gewehr, ihnen zur Seite die Leutnants und die Korporale. Das Ganze befehligte der Hauptmann, später Capitain genannt. An der Spitze marschierten zwei Trommler. Der Zug bewegte sich durch die Stadt zum Übungsplatz. Während dieses Durchzuges bestand die Sitte, Böllerschüsse abzufeuern. Auf dem Übungsplatz fand ein Wettschießen nach der Scheibe statt. Der beste Schütze wurde zum König ausgerufen. Er hatte die Ehre, dem Schützenzuge einen silbernen Vogel vorantragen zu dürfen. Die Schützenfeste standen so hoch in Ehren, daß oft die Landesherren, die Grafen von Bentheim, an den Festen teilnahmen, „es sich auch angelegen sein ließen, dem Ball im Rathaussaal beizuwohnen". 1696 wurde die Stadt in 2 Hälften eingeteilt. Jeder Stadtteil hatte eine Kompanie Schützen zu stellen. Die Anzahl der Vorgesetzten wurde entsprechend verdoppelt.

 

Aus alledem, so folgerte Berge in seiner Festschrift von 1933, ist ersichtlich, daß ehemals und bis in das 17.Jahrhundert hinein die Bürgerschützerey eine wohlorganisierte und kampffähige Bürgerwehr unter städtischer Leitung war. Wörtlich heißt es dann weiter: „Sie hat als solche bis zum Jahre 1787 bestanden und wurde von diesem Zeitpunkt ab bis zum Jahre 1833 eine Art Gilde. Dies war der tiefste Stand der ehemals so ruhmreichen Bürgerschützerey. Sie setzte sich nur noch aus Junggesellen zusammen und hatte ihre Bedeutung als Bürgerwehr vollkommen verloren, auch fehlte ihr scheinbar jeder vaterländische Zug.... Die Schützengilde hatte damals sogar die seltsame Aufgabe, den Winterroggen der Gemarkung Schüttorfs vor den Schafen der benachbarten Bauerschaften zu schützen. Dafür erhielt die Gilde dann jährlich ein Geldgeschenk, welches jedesmal durch ein Fastnachtsfreibier verzehrt wurde. Im Jahre 1833 wurde die Schützengilde in Gemeinschaft mit den anderen hier bestehenden Zünften und Gilden aufgelöst. Aber schon im Jahre 1836 gründete der Magistrat die „Schützengesellschaft" und gab ihr eine 17 Artikel umfassende Satzung. Der kriegerische Geist der alten Bürgerschützerey kam hierin zum Ausdruck.

 

Der Magistrat behielt sich die Bestätigung der durch die Gesellschaft gewählten Vorgesetzten vor und gab genaue und strenge Vorschriften über den Gebrauch der Schußwaffen, über das Verhalten der Schützen, über Aus- und Einmarsch, über die Feier des Schützenfestes usw. Diese Satzungen wurden von der Regierung bestätigt und danach fast ohne Unterbrechung bis zum Jahre 1873 die Schützenfeste in der noch heute üblichen Weise gefeiert. Dann kam eine Unterbrechung der Feste bis zum Jahre 1888, verursacht durch die Stellungnahme des damaligen Magistrats, in der er die Abhaltung der Schützenfeste mit der Begründung verbot, daß der neugegründete Kriegerverein im August jeden Jahres ein nationales Volksfest feiere und daher sich die Feier eines Schützenfestes erübrige. Es entstand zwar eine heftige Fehde zwischen Magistrat und Schützengesellschaft, die aber mit dem vollständigen Siege der Stadtverwaltung endete. So ruhte die Schützengesellschaft bis zum Jahre 1888 zwangsgemäß, um dann als Schützengilde ohne Widerspruch der Stadt- und Kreisverwaltung sowie im feierlichen Einvernehmen mit dem Kriegerverein und der gesamten Bevölkerung neu zu erstehen, und zwar in einer Zeit üppigster Wirtschaftsblüte unserer Stadt, verursacht durch den ungeahnten Aufschwung der einheimischen Textilindustrie. Das wieder ins Leben berufen wurde durch ein großes Fest am 10.Juni 1888 gefeiert".

 

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Neue Satzung 1889

In den neuen, am 12.Januar 1889 beschlossenen Satzungen, wurde bestimmt, dass die Schützengilde aus Bürgern und Bürgersöhnen der Stadt Schüttorf bestehen solle, welche mindestens 18 Jahre alt seien. Auch hiesige Nichtbürger vom gleichen Alter könnten der Gilde angehören, hätten aber keinen Anteil am Königsschießen. Zweck der Gilde solle es sein, nicht allein Feste zu feiern, sondern vornehmlich zur Hebung der Solidarität, Vaterlandsliebe und des geselligen Verkehrs das ihre nach Kräften beizutragen.

 

Das Schießen der früheren Bürgerwehr fand vor dem Steintor auf der sogenannten „Feldbrake" statt. Als Kugelfang dienten Stadtwall und Stadtmauer. Von 1787 -1833 wurde der König in den Sandbergen der Samernschen Straßen ausgeschossen. Die Schützengesellschaft von 1836 veranstaltete das Vogelschießen im Schüttorfer Feld. Die 1888 neu erstandene Schützengilde schoß bis 1901 im städtischen Tannenkamp nach der Scheibe. .Im Jahre 1901 erteilte die Stadtverwaltung dem Schützen- und dem Kriegerverein die Erlaubnis zur Herrichtung eines Festplatzes im städtischen Walde auf der Kreuzlehmkuhle, wo auch seit 1981 wieder gefeiert wird, nachdem der zwischenzeitliche Festplatz auf dem Grundstück des Waldschlößchens nicht mehr zur Verfügung stand.

 

Die Schützentänze fanden bis zum Jahre 1888 nur im Rathaussaal statt, später in einem Zelt vor dem Rathaus auf dem Marktplatz, ab 1891 in dem damals erbauten Lindemannschen Saal. Ab 1939 konnte der geräumige Lindemannsche Saal wegen anderweitiger Verwendung nicht mehr benutzt werden. Das letzte Schützenfest vor dem II. Weltkrieg wurde am 12.Juni 1939 „mit einem gutbesuchten Ball" im Festzelt des Gastwirts Heinrich Steggewentze beschlossen.

 

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Die ältesten Embleme der Schüttorfer Schützen sind im Rathaus zu besichtigen. Es handelt sich um 2 Zweihandschwerter, ein schmiedeeisernes Kanonenrohr aus dem 15. Jahrhundert (Schüttorfer Kanone genannt) und eine „Hakelbüsse", so bezeichnet, weil diese Feuerwaffe zum Auffangen des Rückstoßes beim Entladen mit einem Haken versehen war. Zu der folgenden bildlichen Darstellung aus dem Jahre 1908 schrieb Dr. Edel in der Festbroschüre von 1933 unter dem Abschnitt Anno 1533: „Der Freiheit eine Gasse" so schlugen die Schmiede auf die starrenden, fast für unüberwindlich geltenden Sperre der Latzknechte, die bereits in das Stadttor eingedrungen, ein und retteten so die Stadt. Darum ist es seit Jahrhunderten ein Ehrenrecht der Schmiede, bei jedem größeren Festzug mit ihren Schlachtschwertern aufzuziehen“.

 

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Jubelfest 1908 zum 375. Jubiläum der Schützengilde

Hierzu wurden historische Anlässe nachgestellt.

 

Rektor Berge bemerkte in der Jubiläumsschrift von 1908 u.a.: „Soviel ist schützenurkundlich ermittelt, daß im Jahre 1696 zum ersten Male zu den Schützen-Vorgesetzten die Führer der drei Schlachtschwerter genannt werden". Weiter heißt es: „Die Schüttorfer Schmiede sollen nämlich einst den in der Nacht heimlich durch das Steintor eingedrungenen Feind, als sie gerade Gildesitzung hatten, erspäht haben. Darauf liefen sie schnell zur benachbarten Schmiede, holten Eisenstangen, erschlugen und vertrieben den Feind. Aus den Eisenstangen sollen dann die Schwerter geschmiedet worden sein".

 

Die beiden noch vorhandenen Schwerter wurden nach dem Rathausbrand im Jahre 1945 von dem inzwischen verstorbenen Schmiedemeister Heinrich Weckenbrock wiederhergerichtet und mit neuen Handgriffen versehen. Außerdem erinnert noch die Umschrift auf einem Notgeldschein der Stadt aus dem Jahre 1921 an die tapferen Taten der Schmiedemeister.

 

Sie lautet:

In ohle Tieden, wann Schüttrup in Noot, dann slögen de Smedde de Vyende doot. Met Hölp van de Börgerschüttery makden se de Stad van Beleggerung vry. Vandage schellt us de rechte Smied, tis würklik ne bedröwede Tied.

 

Die Königsketten, ein 1908 von Wilhelm II gestiftetes Kaiserschild und das sehr wertvolle Königindiadem, ein Geschenk des Fürsten Alex von Burgsteinfurt anläßlich des Jubelfestes von 1908, wurden 1943 von der Schützengilde der Stadtkasse zur Aufbewahrung übergeben und waren zuletzt mit anderen Wertsachen im Luftschutzkeller des Rathauses untergebracht. Dort wurden sie von den Besatzungstruppen entwendet. Bauunternehmer Wessels begegnete einem Besatzungssoldaten mit einer der Ketten um den Hals und konnte diesen bewegen, ihm sein Königsschild aus dem Jahre 1930 wieder auszuhändigen. Weitere 6 Königsschilder, und zwar die von 1708, 1842, 1851, 1861, 1863 und 1902, konnte Frau Eberhard Bonke einem betrunkenen englischen Soldaten durch gutes Zureden wieder abnehmen und der Gilde zurückgeben.

 

Im Jahre 1933 unterlagen die Schüttorfer Schützen der von „oben" gesteuerten politischen Gleichschaltung. Das Protokoll vermerkt, daß die drei Schüttorfer Schützenvereine „Adler", Bürgerschützenverein und Schützengilde „unter Leitung des Vertrauensmannes des Sportbeauftragten" den Zusammenschluß zur Schützengilde beschlossen. Der Schützenverein „Adler" war am 20.Mai 1912 im Stadtteil südlich der Bahn, der Bürgerschützenverein 1930 im Stadtbezirk östlich der Vechte gegründet worden. Daß es sich um eine zwangsweise Zusammenführung handelte, können alle gegenteiligen Formulierungen in der Niederschrift über die diesbezügliche Zusammenkunft der 3 Vereine am 18.12.1933 nicht verdecken. So lautet es z.B. in den vielsagenden Schlußsätzen u.a. wörtlich: „Alle drei Vereinsführer übernehmen die gegenseitige Pflicht, an allen Stellen und immer wieder zu betonen, daß die Vereinigung in bestem Einvernehmen aller Beteiligten erfolgte, unter Zurückstellung aller persönlichen oder sonstigen Bedenken, aus aufrichtiger Liebe zu einer einheitlichen Schützenidee in der Stadt Schüttorf, zur wirklichen Offenbarung des Volksgemeinschaftsgedankens". — Es überrascht daher nicht, daß sich der „Dreierbund" alsbald nach dem Zusammenbruch im Jahre 1945 wieder auflöste.

 

Dennoch konnte die Schützengilde in diesem Jahr ihr 400jähriges Bestehen feiern. Hierzu wurde die gesamte Innenstadt festlich geschmückt. Auch die drei historischen Stadttore wurden zu diesem Anlass nachgebaut.

 

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Verschiedene Versammlungsprotokolle und Zeitungsberichte

Verschiedene Versammlungsprotokolle und Zeitungsberichte lassen erkennen, daß das Schützenwesen in den Jahren von 1933 bis 1939 starken staatlichen und parteipolitischen Reglementierungen unterworfen war. So wird 1935 über neue Satzungen berichtet, die dem Reichssportführer zur Genehmigung eingereicht werden mußten. § 9 dieser neuen Satzungen sah vor, daß der Vereinsführer von der ordentlichen Mitgliederversammlung für die Dauer von 3 Jahren gewählt werden konnte. Hinzugefügt war aber, daß er der Bestätigung durch den Reichssportführer bedürfe und dieser ihn jederzeit abberufen könne. Es war weiter die Rede von einer „neuen Marschrichtung im Deutschen Schützenbund", von „Opferschießen für die Winterhilfe" von „Zusammenarbeit mit Schießgruppen der Hitlerjugend", „Wehrhaftmachung des deutschen Schützen" und dergl. Für Schützenfeste mußte die Genehmigung des Deutschen Schützenverbandes eingeholt werden.

 

Die obrigkeitliche Bevormundung war dem geselligen Vereinsleben offensichtlich nicht bekömmlich. So berichtet der Schriftwart der Gilde Ober das Schützenfest 1935 u.a. wörtlich: „Die Feier nahm bei günstiger Witterung, jedoch unter nicht so reger Beteiligung der Bürgerschaft, wie solches die früheren Jahre zeigte, ihren programmäßigen Verlauf". Der damalige Vereinsvorsitzende sah sich daraufhin veranlaßt, von seinem Amt zurückzutreten. Er begründete seinen Entschluß in einem Schreiben an die Gilde wie folgt: „Das diesjährige Schützenfest hat gezeigt, daß ein großer Teil der Schüttorfer Bevölkerung keine Verbundenheit mehr mit der Schützengilde besitzt. Infolgedessen lege ich mein Amt als Vereinsleiter nieder". Sein einstimmig gewählter Nachfolger resignierte ebenfalls und trat bereits nach einem Jahr wieder zurück. Über die Begründung ist im Protokoll nichts vermerkt, jedoch heißt es in einem Nebensatz vielsagend, „daß wegen der Umorganisation im Schützenwesen die Wahl einstweilen zurückgestellt sei".

 

In den Berichten über den Verlauf der Schützenfeste von 1936 bis 1939 war zwar wieder von einer großen Beteiligung der Bevölkerung gesprochen und die Presse schreibt wörtlich: „Die von vielen schon zu Grabe getragene alte Schützengilde unserer Heimatstadt Schüttorf hat sich dank der Einsatzbereitschaft und dem Idealismus einzelner Mitglieder wieder aufgerafft zu neuem Leben". Dennoch klingt immer wieder die starke zentrale Beeinflussung an.

 

Von 1939 bis 1948 enthält das Protokollbuch der Schützengilde keinerlei Eintragungen, da die Vereinstätigkeit in der Kriegs- und ersten Nachkriegszeit wie auch während des l. Weltkrieges völlig ruhte. Am 25.September 1948 wurde im Amtsblatt der Regierung in Osnabrück bekanntgegeben, daß die Militärregierung der Schützengilde Schüttorf die Genehmigung zum Weiterbestehen erteilt habe. Die erste danach einberufene Generalversammlung fand am 29.Januar 1949 statt. 33 Mitglieder waren erschienen. Der Vereinsvorsitzende verlas die der Militärregierung eingereichten Satzungen und betonte besonders, daß die Schüttorfer Schützengilde zu keiner Zeit politisch, wirtschaftlich oder konfessionell gebunden war und dieses auch in Zukunft gelten müsse. Nach "10 jähriger Pause feierte dann die Gilde am 6. und 7.8.1949 erstmals wieder bei sehr günstiger Witterung frei von allen staatlichen und parteipolitischen Verpflichtungen ihr traditionelles Volksfest. Zuvor hatten einige Schüttorfer Bürger, die sich der Schützengilde eng verbunden fühlten, eine neue Königskette gestiftet, der man auch die geretteten alten Schilder anheftete. Die neue Kette wurde s. Zt. in Gemeinschaftsarbeit von den Uhrmachermeistern Fischer und Vos gefertigt.

 

Der Bürgerschützenverein von 1930 und der Schützenverein „Adler" von 1912 wurden Ende 1949 bzw. Mitte 1950 neu gegründet und feiern seitdem wieder ihre eigenen Feste. Die kameradschaftliche Verbindung zur Schützengilde blieb jedoch erhalten und wird weiterhin gepflegt.

 

„Wie in alten Zeiten —Ein Schüttorfer Volkstag" lautet die Schlagzeile eines Berichtes über das Schützenfest der Gilde ihm Jahre 1951 und die folgenden Ausführungen vermitteln die Freude über die Befreiung von obrigkeitlichen Zwängen. Erstmals fand im Rahmen des Festes eine große Kinderbelustigung mit Sack- und Eierlaufen, Tauziehen, Klettern und Tauspringen statt und als besondere Überraschung für jung und alt wurden 3000 Luftballons mit der Aufschrift „Schüttorfer Schützenfest 1951", die von einheimischen Geschäftsleuten zur Verfügung gestellt worden waren, verteilt.

 

Aus den Protokollen und Presseberichten über die in den Jahren seit 1951 stattgefundenen Versammlungen und Festveranstaltungen seien in chronologischer Reihenfolge noch die folgenden außergewöhnlichen Ereignisse bzw. Vorkommnisse erwähnt:

 

Das Schützenfest 1953 erhielt ein besonderes Gepräge durch die Weihe einer neuen Fahne, die als Ersatz für die fast 100 Jahre alte, stark verschlissene Flagge beschafft worden war. Die Weihe fand auf dem Marktplatz vor dem Rathaus unter großer Anteilnahme der Bevölkerung durch den damaligen Bürgermeister Dr. Scheurmann statt.

 

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Generalversammlung 1955

In der Generalversammlung am 25.6.1955 wurde der Vorschlag, künftig auf einen Vogel zu schießen abgelehnt. Die Versammlung beschloß, es bei dem in der Gilde traditionellen „Scheibenschießen" zu belassen.

 

1956 wurde am Hauptfesttag des Schützenfestes statt des sonst üblichen großen Zapfenstreiches als Auftakt zum abschließenden Königsball erstmals eine Polonaise der Schützen und ihrer Frauen durch die Straßen der Stadt veranstaltet. Der Presseberichterstatter sprach von einem „gelungenen Abschluß der Schützensaison" und hob hervor, daß die überaus starke Beteiligung bei allen Veranstaltungen dem Verein wieder zeigte, welch starken Rückhalt und Widerhall er in der Bevölkerung findet.

 

Im gleichen Jahr wurde vom Verein für den Spielmannszug ein Schellenbaum angeschafft. Über eine eigene Musikkapelle in Stärke von 20 Personen verfügte die Gilde bereits seit 1935.

 

1957 wurde das Sommerfest der Gilde ganz zum Waldschlößchen verlegt, weil der Lenzingsche Saal nicht zur Verfügung stand. Diese zunächst wohl als einmalige Ausnahme gedachte, dann aber auf Grund der guten Erfahrungen beigehaltene Neuregelung tat dem Fest keinen Abbruch. „Von nah und fern kamen auch diesmal viele, um sich In die Gemeinschaft der Feiernden einzureihen", berichtete der Schriftführer. In der Generalversammlung 1957 wurde einmütig beschlossen, den Zuschuß für den König wesentlich zu erhöhen, um zu gewährleisten, daß jedes Mitglied es wagen könne, den entscheidenden Schuß abzugeben, ohne sich in übermäßige Unkosten stürzen zu müssen.

 

Am Rande sei erwähnt, daß die Stadt diesem Schützenfest eine Straßenbezeichnung verdankt. Dabei hat sich gezeigt, wie Straßennamen auch ohne Beschlußfassung durch den an sich hierfür zuständigen Rat der Stadt vom Volksmund verbrieft werden können. Am Montag, dem 5.8.1957, so verlautet es im Protokoll, ließ der Vereinsführer der Gilde den Festzug vor dem Waldweg zum Waldschlößchen anhalten und taufte ihn „Pastoarenpättken", da König Gerhard (scherzhaft „Pastörken" genannt) viel für die Fertigstellung dieses Weges getan hatte. Der z. Zt. provisorisch angebrachte hölzerne Wegweiser wurde später stillschweigend durch ein amtliches Straßenschild ersetzt. Diese lustige Begebenheit sei hier festgehalten, um vorzubeugen, daß künftige Historiker bei Nachforschungen über die Herkunft Schüttorfer Straßenbezeichnungen irregeleitet werden.

 

Beim Gildefest 1958 fand die Weihe einer zweiten neu angeschafften Fahne statt und gaben Schüttorfs jüngste Musikanten ihr Debüt. Vom städtischen Spielmannszug liebevoll betreut und ausgebildet, schrieb die Presse, bestritt die trommelnde und pfeifende Jugend eine Premiere, die allen Schüttorfern gut gefiel.

 

In der Generalversammung vom 16.1.1960 wurde Wilhelm Kröner einstimmig zum Vorsitzenden der Gilde gewählt. Beim folgenden Sommerfest errang er zudem die Königswürde und residierte damit 1 Jahr lang in doppelter Funktion. Das Schüttorfer Volksfest verlief wieder in voller Harmonie. Die Bürger- und Adlerschützen dokumentierten erneut ihre kameradschaftliche Verbundenheit zur Gilde. Der Schützenverein „Adler' entsandte am Montag seinen Thron, die Bürgerschützen waren durch ihren Vorstand vertreten.

 

Im Jahre 1962 wurde das am 24.Februar vorgesehene Winterfest der Gilde mit Rücksicht auf die vielen Menschenopfer bei der damaligen Flutkatastrophe an der Nordsee und in Hamburg abgesagt.

 

Im Rahmen des Sommerfestes 1964 präsentierte die Gilde eine neue Schießanlage, die zu der Zeit in ihrer Größe und Ausstattung in weitem Umkreis ihresgleichen suchte. Einen ausgezeichneten Eindruck hinterließ auch die 20 köpfige Schießgruppe, die sich „in neuen schmucken Uniformen" vorstellte.

 

1965 erwiesen zünftige Gäste aus der alten Hansestadt Haselünne der ältesten Stadt der Grafschaft Bentheim ihre Reverenz. 25 „Landsknechte" vom befreundeten Haselünner Schützenverein in historischer Tracht und Ausstattung, Troßwagen, Kutschen und Zelte mit sich führend, boten im Sonntagsfestzug der Gilde ein originelles und attraktives Bild.

 

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1967 bis 1983

1967 übernahm die Gilde von der Stadt Schüttorf die in den Jahren 1937/38 erbauten und seit Kriegsende nicht mehr benutzten, zwischenzeitlich zum Teil als Wohnungen eingerichteten Schießstandanlagen beim Waldschlößchen, um sie wieder für den Schießsport zu verwenden.

 

Aufregendes gibt es von 1971 zu berichten: „Schüttorfs Wehr rettete Gilde-Volksfest", überschrieben die Grafschafter Nachrichten am 2.8.1971 einen sensationellen Bericht über einen Zeltbrand, der durch explodierte Luftballons gegen 14.30 Uhr verursacht worden war und Angst und Schrecken auslöste. Die für die Kinderbelustigung bestimmten Ballons waren im Zelt mit Wasserstoff gefüllt worden und stiegen bündelweise zum Zeltdach empor, wo sie von der dort herrschenden Gluthitze zur Selbstentzündung gebracht wurden. Nach der Explosion stieg ein hoher schwarzer Rauchpilz auf. Einen Augenblick später stand das über 1000 Quadratmeter große Hauptzelt in Flammen. Die Feuerwehr hatte den Brand jedoch schnell unter Kontrolle und bewahrte die Zeltkonstruktion, große Teile der Inneneinrichtung und den gesamten Getränkebestand vor der Vernichtung. Gott sei dank erlitten nur 5 Personen leichte Brandverletzungen. Im Hinblick darauf, daß das Unglück verhältnismäßig glimpflich abgelaufen war, wurde das Fest tagsüber unter „freiem Himmel" und abends im Saale Steggewentze fortgesetzt.

 

Das Schützenfest 1972 erhielt durch den Auftritt der international bekannten Dinkelsbühler Knabenkapelle eine besondere Note. Ferner übergab der Vereinspräsident den Schützen in Anwesenheit von Vertretern der Stadt offiziell den in Eigenarbeit erweiterten Schießstand.

 

In der Jahreshauptversammlung vom 5.1.1975 gab der Vereinspräsident bekannt, daß er Protokolle der Gilde aus dem Jahre 1787 wiederentdeckt habe. Diese handschriftlichen Aufzeichnungen geben Kunde von der alten Tradition der Schützengilde und sind nach der Vernichtung des Stadtarchivs bei dem Rathausbrand im Jahre 1945 nunmehr die ältesten Zeitdokumente des Vereins.

 

Beim Sommerfest 1975 traten die Offiziere der Gilde in neuen Uniformen mit schwarzen Hosen auf.

 

Von einer bahnbrechenden Emanzipation der Schützenfrauen wird in der Niederschrift über die Jahreshauptversammlung 1976 berichtet. Wörtlich heißt es dort: „Ein Antrag von König Johann, neun Frauen, die den Schießsport pflegen, als Mitglieder der Gilde aufzunehmen, wurde lebhaft diskutiert. Die Jahrhunderte alte Tradition der Schützengilde erlaubte es bislang nur Männern die Mitgliedschaft in der Gilde zu erwerben. Bei speziellen Männerveranstaltungen, wie z.B. Schützenzech, wurde weiblichen Personen der Zutritt nicht gestattet. Nach ausführlichen Debatten, ob dafür oder dagegen, wurde der Aufnahmeantrag, Frauen als Mitglieder in Schüttorfs Schützengilde aufzunehmen, einstimmig angenommen. Am Vereinsleben wollen sich die ersten neun Frauen im Rahmen einer Schießgruppe beteiligen. In Beitragszahlungen sind die Schützenschwestern ihren Schützenbrüdern gleichgestellt."

 

1977 trat der Städtische Spielmannszug geschlossen der Schützengilde bei und wurde in „Gilde-Spielmannszug" umbenannt.

 

Als einen der Höhepunkte des dreitägigen Sommerfestes 1978 erwähnte die Presse die Uraufführung des „Gilde-Marsches". Der speziell für den Verein komponierte Marsch wurde vom Gilde-Spielmannszug und vom Schüttorfer Musikverein dargeboten. Große Erfolge konnte die Schießgruppe der Gilde 1978 verzeichnen. Sie gewann endgültig den seit 21 Jahren umkämpften Wanderpokal der Stadt und Landgemeinden Schüttorfs.

 

1979 veranstaltete die Gilde auf ihrem Schießstand beim Waldschlößchen ein Pokalturnier großen Stils. Die rd. 350 Teilnehmer kamen aus dem benachbarten Holland, dem Osnabrücker, Hannoverschen und Bremer Raum sowie aus Westfalen und dem Emsland. Den „Preis der Stadt Schüttorf" errang eine Mannschaft aus Epe.

 

1980 wurden die guten Beziehungen zu den übrigen örtlichen Schützenvereinen besonders demonstriert. Erstmals wirkte neben dem Gilde-Spielmannszug und dem Schüttorfer Musikverein der Fanfarenzug der Bürgerschützen mit.

 

In der Generalversammung 1981 wurde einstimmig eine Änderung der Geschäftsordnung beschlossen, wonach die Königswürde künftig schon nach 10 Jahren zum zweiten Mal errungen werden kann. Bis dahin war ein Zeitabstand von 25 Jahren einzuhalten.

 

Große Ereignisse werfen bekanntlich ihre Schatten voraus. So auch das 1983 anstehende 450jährige Jubelfest der Gilde. Da das Waldschlößchen-Gelände nach dem Besitzerwechsel allenfalls nur noch im beschränkten Umfang zur Verfügung stehen würde, hielt man Ausschau nach einem neuen geeigneten Festplatz für das Sommerfest. Der Verein entschied sich für das Gelände hinter dem Waldschlößchen beim alten Denkmal, wo schon vor dem II. Weltkrieg gefeiert wurde. In der Niederschrift über die Halbjahresversammlung der Gilde vom 21.6.1981 wird darüber u.a. wie folgt berichtet: „Der neue Festplatz mit Wiese für das Festzelt wird großzügig mit Blick auf das 450jährige Jubiläum der Gilde 1983 hergerichtet. Die Arbeiten laufen auf vollen Touren. Die Planung des Platzes liegt in den Händen der Schützenbrüder Eissing, Laurich und Lotze. Zur Beschaffung von Material wird die Kasse der Gilde 6.000,- DM zur Verfügung stellen. Da die Kosten noch mehr als den doppelten Betrag erfordern, haben sich drei Mitglieder der Gilde bereit erklärt, die Finanzierung dafür zu übernehmen. Da diese Beträge nur für Materialkosten erforderlich sind, müssen die Arbeiten zur Herrichtung des Platzes durch Eigenleistungen der Mitglieder erbracht werden. Viele Schützenbrüder haben sich bereits in den Dienst der guten Sache gestellt und sind bereit, für die Fertigung des Platzes bis zum Feste zu sorgen." Vom 1.8. bis 3.8.1981 konnte dann die Gilde bei schönstem Wetter ihr Fest des Jahres wieder unter schattigen Eichen auf dem neuhergerichteten alten Festgelände begehen.

 

„Freude bei der Schießgruppe der Schützengilde" verkündeten die Grafschafter Nachrichten in ihrer Ausgabe vom 12.8.1981 und erläuterten: „Am Sonntagmorgen wurde der Schießgruppe eine automatische Pistolen-Duellanlage übergeben. Sie besteht aus fünf Ständen und hat gegenüber den bisherigen Pistolenständen den Vorteil, daß viele manuelle Tätigkeiten durch den Einsatz einer Automatik entfallen. Diese Anlage ist die erste ihrer Art im Landkreis Grafschaft Bentheim."

 

Einen starken Aufwärtstrend der Gilde stellte der Vereinspräsident in der Generalversammlung 1982 fest. Im letzten Halbjahr hatte die Gilde 20 Neuanmeldungen zu verzeichnen. Sie zählt nunmehr 420 Mitglieder und erreichte damit einen Höchststand. 2 Mitglieder der Sportschützenabteilung der Gildeschützen qualifizierten sich bei den Landesmeisterschaften in Oldenburg und Bremen für die Deutsche Schießmeisterschaft in München.

 

Das letzte Schützenfest vor der Im Jahre 1983 geplanten 450jährlgen Jubelfeier fand vom 31.7. bis 2.8.1982 statt. Mit Spannung wurde erwartet, wer als neuer König die Gildeschützen in das Jubiläumsjahr führen werde. Heinz Veddeler gab den entscheidenden Schuß ab und erkor sich Renate Klümper geb. Beckmann zur Königin. Er ist der 131. in der langen Reihe der seit 1646 urkundlich nachgewiesenen Schützenkönige der Gilde.

 

Bereits Anfang 1983 steht fest, dass wir unser Jubiläumsschützenfest 450 Jahre Gildeschützen vom 05.-08. August in einem umfangreichen Rahmen feiern werden. Unser Festwirt, Franz Möhlmann, stellt uns hierzu ein Festzelt von ca.1500 Quadratmetern zur Verfügung.

 

Den Auftakt bildet der Jugendabend am Freitag. Am Samstagnachmittag gestaltet unser Gildespielmannszug ein Freundschaftstreffen der Grafschafter Spiel- und Fanfarenzüge. Abends erfolgt unter musikalischer Begleitung des Gilde Spielmannszuges und des Schüttorfer Musikvereines der „Große Zapfenstreich“ auf dem Festplatz. Das Tanz- und Showorchester „Atlantis“ soll am Abend alle Mitglieder und Besucher zum Tanzen animieren.

 

Für Sonntag und Montagabend wurde die Englische Regimentskapelle des 1 Btl. „The King Regiment“ mit 28 Musikern verpflichtet.

 

Ein Sternmarsch zum Kuhm mit geladenen Vereinen erfolgt am Sonntagnachmittag. Der Zug wird anschließend durch alle drei Schüttorfer Stadttore zum Festplatz geführt.

 

Die Eintrittspreise legen die Mitglieder wie folgt fest: Freitag- und Montagabend 3,- DM, Samstagabend 5,- DM und Sonntagnachmittag 3,- DM Der Erlös der großangelegten Tombola mit 40 Haupt- und zahlreichen Kleingewinnen zum Lospreis von Stück 5,-DM wird dem Förderverein des Krankenhauses Annaheim zur Verfügung gestellt.

 

Alle Schüttorfer Bürger werden aufgerufen, sich aktiv am Aufbau der Stadttore und den Feierlichkeiten zu beteiligen.

 

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1983 bis 1998

Die Mitglieder der Schiessgruppe, der Offiziere und des Spielmannszuges beschließen außerdem, einen Ehrenbogen vor dem Eingang zum Festplatz zu errichten.

 

Hermann Brünink und Otto Johannsen erklären sich bereit, eine Festzeitschrift zu erstellen.

 

Nach Beendigung des Jubiläumsschützenfestes war die Schüttorfer Bevölkerung voll des Lobes für eine rundherum gelungene, für viele eine herausragende Veranstaltung und einmaliges Erlebnis.

 

Die Grafschafter Nachrichten berichten u. a. unter der Überschrift „Über 3000 Schützen zogen durch Schüttorf“ vom Festumzug am Sonntagnachmittag

  • Tausende säumten den Weg
  • Festumzug, bestehend aus 40 Vereinen, 20 Kapellen sowie mehrere kostümierte Gruppen und Frauen in Grafschafter Trachten umfasst mehr als zwei Kilometer Länge
  • Geschehen vergleichbar mit Karneval in den rheinischen Hochburgen.
  • Ein Umzug der an Fröhlichkeit, Heiterkeit und Ausgelassenheit nichts zu wünschen übrig lässt.

Herausgehoben wurden sehr häufig die Stadttorgemeinschaften, die mit viel Freude ihren Arbeiten nachgingen und immer einen Grund zum Feiern fanden.

 

Kurz nach dem Schützenfest verstarb nach schwerer Krankheit unser langjähriger Geschäftsführer und Mitglied des Festausschusses Bernhard Eissing. Durch unseren Präsidenten Wilhelm Kröner war ihm am 10.August 1983 als erstem Mitglied der Gilde der Verdienstorden des Schützenvereines für seine besonderen Verdienste um die Organisation und Ausgestaltung des Jubiläumsfestes überreicht worden. Es war u. a. sein Vorschlag, den Überschuss der Tombola dem Förderverein unseres Krankenhauses zu spenden. Dieser betrug immerhin 25089,21 DM.

 

Am 19.05.1984 organisierte der zweite Vorsitzende Alfred Löchtenbörger für alle Mitglieder mit ihren Frauen ein Essen „Ochse am Spieß“ auf unserem Festplatz. Für Freibier wurde dabei gesorgt. Lediglich das Essbesteck musste jeder selber mitbringen. Das Fest fand sehr großen Anklang und ging bis spät in die Nacht.

 

Änderungen ergaben sich 1985. Auf Antrag des Präsidenten Wilhelm Kröner entfällt der Posten des Geschäftsführers. Die Mitglieder des engeren Vorstandes werden anstatt für bislang ein Jahr jetzt für zwei Jahre in ihren Ämtern gewählt.

 

Bei den Offizieren ist Ernst Schröder zum stellvertretenden Oberst befördert worden. Aufnahme im Offizierscorps finden Günter Schrapp, Achim Kamp und Michael Schockmann.

 

Neuer Kommandeur wird, nach dem Rücktritt von Karl-Heinz Hopp, Berthold Strübbe. Dessen Stellvertreter Jürgen Schröder.

 

Platzoberst Theo Lotze wirbt in den Versammlungen immer wieder freiwillig Helfer zur Säuberung des Schützenplatzes am Dienstagmorgen nach unserem Schützenfest. Hierbei preist er sein biologisch naturreines rotes Spezialgetränk an, welches die Helfer zu eiskaltem Bier erhalten.

 

Er ist sogar bereit, jedem Mitglied, welches trotz dieser Voraussetzung den Schützenplatz nicht finden sollte, einen Stadtplan zu spendieren.

 

1986 bestimmt die Versammlung, dass zum Schützenzech anstatt einer teuren Kapelle (360,-DM) lediglich ein Alleinunterhalter verpflichtet wird.

 

Achim Kamp unterbreitet auf Anfrage die Kosten für ein Thronjahr. Der Zuschuss des Vereines liegt bei 2500,-DM.

 

Auf der Jahreshauptversammlung am 03.01.1988 tritt unser Präsident, Wilhelm Kröner, nach 28-jähriger Tätigkeit von seinem Amt zurück. Er ist bis dato 55 Jahre Mitglied unseres Vereines. Einstimmig wählen die Versammlungsteilnehmer auf Vorschlag von Wilhelm Kröner unseren bisherigen Schatzmeister Frieder Petrikowski zum neuen Präsidenten. Eine seiner ersten Amtshandlungen ist die Ernennung von Wilhelm Kröner zum Ehrenpräsidenten.

 

Neuer Schatzmeister wird Jan Hauser, Goethestraße. Dessen Stellvertreter Jan-Hermann Heetderks.

 

Zu Ehren unseres neuen Präsidenten legen die anwesenden Vereinsmitglieder eine neue Marschroute für Schützenfest Sonntag fest. Diese führt uns nun von der Schevestraße über die Jahnstraße – Tannenbergstraße – Hermann-Schlikker-Straße –Herman-ten-Wolde-Straße – Lehmkuhle zum Festplatz.

 

Erstmalig erweisen wir im Jahre 1988 dem Krankenhaus „Annaheim“ und dem Pflegeheim „Haus der Diakonie“ beim Festumzug am Schützenfest Montag durch den Vorbeimarsch, verbunden mit einem Ständchen, die Ehre.

 

Dieses findet bis zum heutigen Tage viel Anklang und ist zu einer festen Einrichtung geworden.

 

Ebenso der im selben Jahr vorgebrachte und durchgeführte Vorschlag unseres Schützenbruders Erich Heckmann, beim Festmarsch durch die Stadt am Schützenfest Samstag einen Kranz der Gilde am Ehrendenkmal für die gefallenen und Opfer der beiden Weltkriege niederzulegen.

 

Die Halbjahresversammlung am 11.06.1989 findet erstmalig im Saale Nickisch statt. Bevor unser Präsident Frieder Petrikowski mit seiner Rede anfangen kann, erhebt sich Oberst Werner de Witte und überreicht ihm eine Glocke, damit dieser sich während er lautstarken Debatten Gehör verschaffen kann. Die Anregung dazu kam von unserem Schützenbruder Hermann Brünink und war von unserem Offizierscorps aufgegriffen worden. Der Präsident zeigte sich sichtlich erfreut über dieses Geschenk.

 

Traurig geht dieses Schützenjahr zuende. Am 29.09.1989 verstirbt unser Ehrenpräsident Wilhelm Kröner.

 

Im Jahr 1990 hält der Aufwärtstrend der Schützengilde weiter an. Unser 500.tes Mitglied können wir zur Jahreshauptversammlung am 07.01.1990 begrüßen.

 

Nach einer regen Diskussion beschließen die Versammlungsteilnehmer am Freitagabend vor unserem Schützenfest einen Tanzabend für die Jugend zu veranstalten. Der Eintritt wird auf 5,-DM festgelegt.

 

Auf der Halbjahresversammlung 1990 regt unser Schützenbruder Jürgen Stockhorst an, unseren „Gilde-Marsch“ auf jeder Versammlung der Schützengilde zu singen. Dieser Vorschlag wird von allen Versammlungsteilnehmern befürwortet und zum Abschluss der Versammlung gleich in die Tat umgesetzt.

 

Das Jahr 1991 beginnt für unseren Verein sehr gut. Vermutlich überwältigt von der Mitgliederzahl hatten die Verantwortlichen zu unserem Winterfest gar zwei Tanzkapellen verpflichtet. Nach kurzen, eingehenden Gesprächen, war eine der Kapellen bereit, ihr Engagement ohne Regressansprüche zu kündigen.

 

Auf Beschluss der Halbjahresversammlung spielt zum Schützenzech wieder eine Kapelle zur Unterhaltung. Unser Mundschenk Hermann Kerkhoff wird dafür Sorge tragen. Er selber stellt sich kostenlos zur Verfügung.

 

523 Mitglieder zählt unsere Schützengilde auf der Jahreshauptversammlung am 05.01.1992.

 

Die Königin des Jahres 1990 / 1991, Birgit Schoppe, stiftet der Schützengilde eine Königinnenschärpe mit Kunststickerei aus Meisterhand. Die Versammlung beschließt, dass diese in Zukunft bei Festlichkeiten von der jeweiligen Königin getragen wird.

 

Änderungen ergeben sich 1992 bei den Offizieren. Berthold Strübbe, bislang Kommandeur der Schützengilde, tritt von seinem Posten zurück. Neuer Kommandeur ist Johann Hauser, Jürgenstraße.

 

Eine dritte Königskette wird eingeführt. König Albrecht Verwold übernimmt hierfür die gesamten Kosten. Somit ist die Schützengilde im Besitz einer ersten, einer zweiten und einer Archiv-Königskette sowie einer Kinderkönigskette.

 

Der Lenzing’sche Saal (Pus / Steggewentze) wird abgerissen. Aus diesem Grunde beschließen die Mitglieder die Jahreshauptversammlung 1993 im Saale Nickisch abzuhalten und auch das Winterfest dorthin zu verlegen.

 

Auf der Jahreshauptversammlung am 10.01.1993 streicht die Gilde die Tanzveranstaltung für die Jugend, ausgerichtet am Freitag vor dem Schützenfest, aus seinem Programm. Die Einnahmen stehen in keinem Verhältnis zu den hohen Ausgaben. Stattdessen wird der Thronzuschuss auf 3000,-DM erhöht.

 

Ernst Wehrmeyer, 43 Jahre Vereinsmitglied und davon 20 Jahre im engeren Vorstand tätig, stellt sich nicht wieder zur Wahl als Schriftführer.

 

Die Versammlung wählt einstimmig Holger Möring zum neuen Schriftführer.

 

Sichtlich gerührt nimmt Ernst Wehrmeyer seine Ernennung zum Ehrenschriftführer auf.

 

Tags zuvor hatte bereits Johann Bavinck nach 33 jähriger Tätigkeit als Schiesssportleiter der Sportschützen seinen Posten in jüngere Hände gelegt. Hermann Schulte heißt unser neuer Schiesssportleiter.

 

Die Mitglieder der Sportschützen wählen Johann Bavinck zum Ehrenschiesssportleiter.

 

Auf der Jahreshauptversammlung am 08.01.1995 wird erstmalig der Posten des Beisitzers für besondere Aufgaben im erweiterten Vorstand vergeben. Die Mitglieder wählen einstimmig Jürgen Stockhorst.

 

Im Juni 1995 feiern alle drei Schüttorfer Schützenvereine gemeinsam das große Stadtschützenfest. Anlass ist die Vergabe der Stadtrechte 1295 durch Graf Egbert zu Bentheim an den Magistrat der Stadt Schüttorf.

 

Da aus diesem Grunde unser Schützenfest ausfällt, feiern wir am 05.08.1995 ein gut besuchtes Vereinsfest auf dem Schützenplatz.

 

Zur Jahreshauptversammlung am 07.01.1996 stellte sich unser Präsident, Frieder Petrikowski, nach über 35-jähriger Vorstandstätigkeit nicht zur Wiederwahl. Bewerber für das Präsidentenamt waren die Vereinsmitglieder: Werner de Witte, Günter Schrapp und Jan-Hermann Heetderks.

 

Die geheime Wahl fällt auf Jan-Hermann Heetderks, dem auch sogleich die Ordnungsglocke überreicht wurde.

 

Aufgrund der Wahl des neuen Präsidenten ergibt sich eine vorgeschlagene Änderung der Marschroute am Montagmorgen. Der Weg führt uns nun direkt am Hause des Präsidenten in der Nelkenstraße vorbei.

 

Hatten wir 1991 noch zwei Kapellen zum Winterfest, standen wir 1997 vor dem Problem, dass die fest gebucht Kapelle nicht erschien. Für kurzfristigen Ersatz konnte gesorgt werden.

 

Bei Neuwahlen im Januar 1997 stellte sich unser zweiter Vorsitzende, Alfred Löchtenbörger nach 25-jähriger Tätigkeit, nicht wieder zur Wahl. 37 Jahre war er als Organisator für die Kinderbelustigung zuständig. Auch als Königsmacher machte er sich einen Namen.

 

Für den Posten des zweiten Vorsitzenden gab es zwei Bewerber: Erich Heckmann und Günter Schrapp. Bei der geheimen Wahl konnte sich Günter Schrapp durchsetzen.

 

Neben dem zweiten Vorsitzenden werden Jürgen van der Kamp als stellvertretender Kassierer, Floris Kröner als stellvertretender Schriftführer sowie Arno Verwold als Platzoberst (für Gerd Wenning, Nachfolger von Theo Lotze) gewählt.

 

Unser geplanter Schiesshallenneubau nimmt konkrete Formen an. Die Baupläne sind von unserem Architekten Hans Wenning bereits ausgearbeitet. Zum Bauausschuss gehören folgende Mitglieder: Johann Bavinck, Arno Verwold, Werner de Witte, Alfred Rademaker, Jürgen Stockhorst, Hermann Schulte sowie der engere Vorstand. Als Vertreter fungieren Jürgen Schröder, Johann Flucht, Hans-Gerd Leuftink und Heinrich Kruse.

 

1997 stellt der amtierende Thron beim Sommerfest für die geladenen Gäste einen eigenen Thekenbereich zu Verfügung. Dieses ist keine Verpflichtung und kann von dem jeweiligen Thron in eigener Regie gehandhabt werden.

 

Zu unserer Halbjahresversammlung kam wieder einmal das Thema „Kleiderordnung beim Umzug“ auf den Tisch. Es wurden einige Vorschläge unterbreitet, die bis zur braunen Unterhose gingen.

 

Geeinigt wurde sich auf ein gepflegtes Äußeres, ohne unbedingt brauner Unterhose.

 

531 Mitglieder zählt unsere Gilde 1998.

1998 bis 2007

Aufgrund des Umbaues bzw. Neubaues unseres Schützenhauses beschließen die Mitglieder, den Beitrag von 30,-DM auf 50,-DM jährlich zu erhöhen. Die Erhöhung um 20,-DM dient ausschließlich als Baukostenzuschuss.

 

Weiterhin wird festgelegt, dass für die anstehenden Ehrungen verdienter Mitglieder der zweite Vorsitzende zuständig ist.

 

1999 stellt sich unser Kassierer Jan Hauser, Goethestraße, nicht wieder zur Wahl. Er hatte dieses Amt über viele Jahre inne gehabt und gehört dem Verein seit 25 Jahren an.

 

Als neuer Kassierer wird Schützenbruder Günter Averes zunächst für ein Jahr von den Versammlungsteilnehmern gewählt.

 

Im erweiterten Vorstand übernimmt Heiko Verwold den Posten als Beisitzer für besondere Aufgaben von Jürgen Stockhorst. Zum stellvertretenden Platzoberst wird Heiner Ibershoff gewählt.

 

Wilfried Schilling, zuständig für die Finanzen und die Baukostenzusammenstellung des neuen Schützenhauses, wird ebenfalls in den erweiterten Vorstand aufgenommen.

 

Nach über 40jähriger Tätigkeit als Mundschenk tritt Hermann Kerkhoff aus Altersgründen von seinem Amt zurück.

 

Zum Schützenzech spielt er uns im Trio Kellmann, Neumann und Kerkhoff jedoch noch einmal auf.

 

2000 kommt der Sportler des Jahres der Stadt Schüttorf aus den Reihen der Gilde. Unser Schützenbruder Joachim Weber hatte den Landesmeistertitel im Kleinkaliberschiessen errungen und war vom Kreissportbund und der Stadt Schüttorf für seine hervorragende Leistung geehrt worden.

 

Ein Wechsel erfolgt bei der Abordnung zu Beerdigungen verstorbener Mitglieder. Dietrich Wanning dankt nach über 40 Jahren als Fahnenträger ab. Sein Nachfolger wird Rainer „Peppi“ Horstmeyer, dessen Stellvertreter Michael Wachsmann.

 

In der Jahreshauptversammlung weist der Vorstand daraufhin, dass bei Interesse, die Damen des amtierenden Thrones am Samstagabend mitmarschieren können.

 

Änderungen gibt es beim Ablauf des Winterfestes. Es wird am 03.02.2001 erstmalig im beheizten Festzelt auf dem Kuhmplatz bei freiem Eintritt stattfinden.

 

2001 herrscht Einigkeit darüber, den Rückmarsch in die Stadt am Montag nach dem Königschiessen einzustellen. Es hatten sich in den letzten Jahren kaum noch Mitglieder daran beteiligt.

 

Johann Hauser, der das Amt des Oberst von Werner de Witte übernommen hatte, legt aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nieder. Nachfolger wird der bisherige Kommandeur, Jürgen Schröder. Das Amt des Kommandeurs übernimmt Michael Schockmann.

 

Am 13.12.2001 wurde die offizielle Eröffnung unseres Schützenhauses nach ca. 3 Jahren intensiver Bauphase gefeiert.

 

2002 wählt die Versammlung Jochen Bollen als zweiten Kassierer in den Gesamtvorstand. Neuer Vorsitzender des Spielmannszuges wird Andreas Kaiser, der Alfred Rademaker ablöst.

 

Aufgrund der neueingeführten Währung legen die Versammlungsteilnehmer den Mitgliedsbeitrag auf 15,-Euro fest. Der Baukostenzuschuss beträgt 10,-Euro im Jahr und ist für 10 Jahre festgelegt.

 

Wichtig ist auch eine Satzungsneufassung. Im § 5, Beginn der Mitgliedschaft, heißt es:

Mitglied der Gilde kann jede unbescholtene Person werden. Ein schriftlicher Aufnahmeantrag ist an den Vorstand der Gilde zu richten. Der Aufnahmeantrag soll den Namen, Stand, Geburtsdatum und Anschrift des Bewerbers enthalten. Minderjährige Mitglieder bedürfen der schriftlichen Zustimmung ihres gesetzlichen Vertreters. Über die Aufnahme entscheidet der Vorstand. Diese Entscheidung bedarf der Bestätigung in der nächsten Mitgliederversammlung.

 

Damit wird mit einer Tradition der Gilde, nämlich der Unterschrift des neuen Mitgliedes auf einem Bierdeckel, aus formalen Gründen gebrochen.

 

Am 1. November 2002 präsentiert sich die Schützengilde erstmals mit ihrer eigenen Homepage im Internet. Diese wurde von Michael Löchtenbörger, dem amtierenden König, erstellt und wird weiterhin von ihm als Webmaster gepflegt.

 

Auf der Jahreshauptversammlung 2003 erwähnt unser Präsident das Winter- und Sommerfest sowie insbesondere die Benefizveranstaltung der drei Schüttorfer Schützenvereine sowie des DRK und der Ortsfeuerwehr Schüttorf zugunsten von Philip Verwold.

 

Die Mitglieder wählen in Hinblick auf unser Jubiläumsjahr 2008 einen Festausschuss. Dieser besteht aus folgenden Mitgliedern: Jan-Hermann Heetderks, Günter Schrapp, Jürgen Schröder, Michael Schockmann, Andreas Kaiser, Maik Rademaker, Hermann Schulte, Johann Bavinck, Gerold Verwold, Jochen Bollen, Heiko Verwold sowie der geschäftsführende Vorstand. Auch sollte der jeweils amtierende Thron mit eingebunden werden.

 

Auf Initiative der Damenschiessgruppe diskutieren die Mitglieder wieder einmal über die Kleiderordnung beim Umzug. Nach Möglichkeit sollte bei Jubelfesten schwarze Hose, weißes Hemd und der Schützenhut getragen werden. Eine Anzugspflicht besteht nicht. Wie zuvor auch, ist das ordentliche Auftreten eines jeden Schützenbruders entscheidend.

 

Auf der Halbjahresversammlung im Juni 2003 geht der Präsident auf das Winterfest vom 15.02.2003 ein. Die Feier im Festzelt auf dem Kuhm war sehr schlecht besucht. Aus diesem Grunde wird im kommenden Jahr das Winterfest wieder im Saal Nickisch gefeiert werden.

 

Dem Vorschlag des Präsidenten, eine fünfte Person in den geschäftsführenden Vorstand aufzunehmen, stimmt die Versammlung zu. Hierfür hat sich Jochen Bollen, bereits stellvertretender Kassierer, zu Verfügung gestellt.

 

Auf der Jahreshauptversammlung 2004 legt der zweite Vorsitzende, Günter Schrapp, sein Amt nieder. Auf Vorschlag des Gesamtvorstandes wird der bisherige Schriftführer, Holger Möring, zunächst für ein Jahr zum zweiten Vorsitzenden gewählt.

 

Jochen Bollen erhält das Vertrauen der Versammlung und wird ohne Gegenstimmen neuer Geschäftsführer der Schützengilde. Andre Schulte-Bernd übernimmt den Posten als zweiter Kassierer.

 

Unser Präsident erläutert, dass das Königsschiessen auf dem Schützenfest 2004 aus Sicherheitsgründen erstmalig im Luftgewehrstand durchgeführt wird.

 

Eine gravierende Änderung im Hinblick auf unsere verdiensten Mitglieder wird es im Jahre 2005 geben. Anstelle der bislang ausgehändigten Orden, werden ab dieser Zeit Anstecknadeln, getragen am Hut oder Revers, überreicht.

 

Willi Bernhard hört als Mundschenk auf. Seine Nachfolgerin wird Hilde Hüsemann.

 

Auf der Jahreshauptversammlung am 09.01.2005 wurde aufgrund des Seebebens mit vielen Toten in Südostasien auf das Fass Freibier des Vereines verzichtet. Stattdessen spendeten wir den Betrag auf das Spendenkonto der GN in Nordhorn.

 

Als Nachfolger von Jochen Bollen, der seine Tätigkeit aus beruflichen Gründen aufgab, wird Michael Wirges zum neuen Geschäftsführer gewählt.

 

Zum neuen Schriftführer wählt die Versammlung Henk Sundag.

 

Der Vorschlag des ehemaligen Königs Michael Schockmann, anstelle von Blumen und Geschenken dem amtierenden Thron einen Umschlag mit 15,- Euro oder 20,- Euro zu überreichen, findet breite Zustimmung.

 

Schützenbruder Johann Steveker erklärt sich bereit, für die Senioren unseres Vereines einen geselligen Nachmittag in gemütlicher Runde zu organisieren. Unterstützung findet er dabei durch den Schützenbruder Berni Plegt. Der Tag soll am zweiten Freitag im November jeden Jahres in das Gildeprogramm fest integriert werden.

 

Die Betreuung sollte reihum von den einzelnen Gruppierungen erfolgen.

 

Eine weitere finanzielle Entlastung des Thrones findet trotz Nachteile für den Einzelnen eine große Zustimmung. Das allseits beliebte 50 l. Fass Freibier, gestiftet durch den jeweiligen Thron auf der Halbjahres- und der Jahreshauptversammlung für die Versammlungsteilnehmer, wird ab dem Schützenfest 2005 ersatzlos gestrichen.

 

Ein neuer Festwirt wird auf der Jahreshauptversammlung 2006 vorgestellt. Die Versammlung stimmt dem Vorschlag des engeren Vorstandes zu, Stephan Wissing aus Salzbergen mit der Ausrichtung des Festes zu beauftragen.

 

In geheimer Wahl wird Andree Schulte-Bernd zum neuen Geschäftsführer der Gilde gewählt. Der bisherige Amtsinhaber Michael Wirges übernimmt das Amt des zweiten Kassierers.

 

Zum neuen Platzoberst wählt die Versammlung Rainer „Peppi“ Horstmeyer, da unser bisheriger Platzoberst Arno Verwold für das Amt nicht mehr zu Verfügung steht. Dessen Stellvertreter wird Michael Wachsmann.

 

Ausdrücklich dankt Präsident Jan-Hermann-Heetderks der Gärtnertruppe für ihre ehrenamtliche jahrelange Tätigkeit am Schützenhaus.

 

Eine nochmalige finanzielle Erleichterung gibt es für unseren Thron. Der Zuschuss wird auf 1800,-Euro erhöht. Die Aufwandsentschädigung für den Mundschenk übernimmt der Verein. Die Kosten für die zweite Bedienung übernimmt der Festwirt.

 

Auf der Jahreshauptversammlung am 07.01.2007 geht unser Präsident auf die hervorragenden Leistungen unser jugendlichen Sportschützen Maria Britze, Florian Voet und Lisa Tüchter ein. Maria Britze wurde zweimalige deutsche Meisterin und alle drei zusammen holten sich die Bronzemedaille in der Mannschaftswertung. Ermöglicht wurde dieses durch die unermüdliche Leistung unseres Jugendsportleiters Wilfried Voet.

 

Neuerungen gibt es am Schützenfestmontag. Unser Festwirt erklärt sich bereit ab 07.00 Uhr ein Frühstück im Zelt anzubieten. Die Zuführung der teilnehmenden Mitglieder zum Antreten an der Weidenstraße wird vom Verein geregelt.

 

Die Halbjahresversammlung am 10.06.2007 verläuft äußerst harmonisch. Nachdem zunächst einige Unklarheiten beseitigt wurden, ergibt sich eine Änderung im erweiterten Vorstand. Michael Wirges steht für das Amt des zweiten Kassierer aus persönlichen Gründen nicht mehr zu Verfügung. Die anwesenden Mitglieder wählen Gerold Verwold zunächst kommissarisch zu seinem Nachfolger.

 

Im Herbst findet eine Mitglieder- und Bürgerversammlung statt. Diese dient zur Vorstellung der drei zu fertigenden Stadttore. Alle Bürger sollen im Vorfeld bereits aufgerufen werden, Bogengemeinschaften zu bilden.

 

Das letzte Schützenfest vor unserem Jubiläumsschützenfest – 475 Jahre Schützengilde Schüttorf – fand vom 4.08. bis zum 06.08.2007 statt. Die in der Bevölkerung vielfach diskutierte Frage „Wer wird neuer König und die Gilde in ihr Jubiläumsjahr führen?“ ist am frühen Montagnachmittag bereits Geschichte.

 

Johannes Kröner gab den entscheidenden Schuß ab und erkor sich seine Ehefrau Katrin Kröner zur Königin.

 

Er ist der nachweislich 156. König in der langen Reihe der seit 1646 urkundlich nachgewiesenen Schützenkönige der Schützengilde Schüttorf.

 

Ihm steht ein junger Thron hilfreich zur Seite.

 

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